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Reif für die Insel?!

Das kann jedem passieren. Reif für die Insel der anderen Art.

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Das kann jedem passieren. Reif für die Insel der anderen Art.

Art und Umfang der Sicherheitsausrüstung wird u.A. über SOLAS (International Convention for the Safety of Life at Seas [1974]) geregelt.


Leider wird darin jedoch lediglich geregelt, welche Art von Rettungsmittel an Bord sein müssen und in welchen Intervallen diese zu warten sind.

Wir alle hoffen, dass wir bei der Ausübung unseres Hobbys die Rettungsinsel niemals brauchen werden.

 

Der verantwortungsvolle Umgang mit Boot und Mannschaft erfordert es jedoch, dass man nicht nur mit dem Schiff, Kartenmaterial und der Funkeinrichtung umgehen kann, sondern im Ernstfall auch weiß, wo sich die Rettungsmittel befinden und wie diese zu handhaben sind.

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Die Hochsee-Seglervereinigung Kurpfalz e.V. und die Segelschule-Rhein-Neckar leisten hier eine wichtige Aufklärungsarbeit. In unregelmäßigen Abständen bekommen interessierte Vereinsmitglieder die Möglichkeit geboten, den Umgang mit der Rettungsinsel zu erleben.


Dies geschieht im Normalfall unter möglichst realistischen Bedingungen im Wellenbad. Im Jahr  der Berichterstattung musste die Anschauung leider aufgrund eines kurzfristigen Defektes der Wellenanlage ohne Wellen im Freibad durchgeführt werden.


Da im Zuge dieser Veranstaltung auch jede Menge praktisches Wissen im Umgang mit dem Rettungsmittel an sich vermittelt wurde, war dies für das Angebot kein Beinbruch.


Es wurde anschaulich erklärt, wie im Notfall die Rettungsinsel zu wassern ist. Dabei wurden auf  solch "banale" aber lebenswichtige Sachverhalte hingewiesen wie das Festbinden der Verbindungsleine mit dem Schiff, damit dich das Rettungsmittel grundsätzlich überhaupt einmal öffnet.

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Es wäre mehr als unverzeihlich, wenn in Ermangelung entsprechender Kenntnisse in Notfall das einzige Rettungsmittel über Bord geworfen und verschwinden würde. Es hat daher nicht das Geringste mit Panikmache zu tun, wenn solche Übungen stattfinden. Es möchte ja auch niemand von uns miterleben, dass bei einem eventuellen Hausbrand der Feuerwehrmann zum ersten Mal in seinem Leben am Schlauch steht.


Anschaulich wurde erläutert, wie der mechanische Zug an der Verbindungsleine zwischen Schiff und Rettungsinsel den Splint aus der Kartusche zieht, die für die schon beinahe explosionsartige Befüllung der Rettungsinsel sorgt.


Tipps zur Handhabung beim Besteigen der Rettungsinsel, Aufbau derselben, Stabilisierung und das Aufrichten der Rettungsinsel wurden theoretisch besprochen und anschließend in voller Montur geübt.

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Obwohl wir keinen Seegang simulieren konnten war es eine besondere Erfahrung, sich in voller Montur im Wasser zu finden. Nasse Kleidung, volle Gummistiefel und eine voluminöse Rettungsweste sorgten dafür, dass man sich nicht so elegant und zügig im kühlen Nass vorwärts bewegte, wie in Badehose oder Bikini.


Hinzu kam die Erfahrung der schnellen Abkühlung (obwohl die Außen- und Wassertemperatur durchaus erträglich waren).
 

Bereits ohne peitschenden Wind und meterhohe Wellen sollte das Einsteigen in die Rettungsinsel geübt werden. Durch Wind und Wellen besteht die Gefahr, dass die Rettungsinsel kippt und erst aufgerichtet werden muss.

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Hierbei kann sie unter Umständen viel Wasser aufnehmen ...
Aber selbst wenn die Insel so im Wasser liegt, wie sie soll, besteht bei beim Erklimmen die erneute Kippgefahr.

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Teamwork ist die Lösung für alles, was mit der Rettungsinsel zu tun hat.
Dem ersten, der in die Insel steigt helfen die Übrigen, hierbei kann auch eine Hilfe sein, wenn an der gegenüberliegenden Seite des Einstiegs ein Gegengewicht, durch das eigene Körpergewicht, zur Stabilisierung der Rettungsinsel geschaffen wird.


Meine persönliche Erfahrung hat gezeigt, dass das Drücken und Schieben der übrigen "Schiffbrüchigen" eine wertvolle Einstieghilfe war. Die Trittleiter an der Insel hingegen war erst ab einem bestimmten Punkt (zu dem man schon fast in der Insel war) hilfreich. Vorher brachte sie die Füße unter die Insel.

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Unter relaxten Bedingungen konnten wertvolle praktische Erfahrungen gesammelt werden.


Vier wesentliche Erfahrungen waren:

 

  • Mit deutlich mehr Gewicht durch nasse Kleidung und ein völlig anderes Körpervolumen (mind. 3 Konfektionsgrößen mehr) ist man im Wasser keinesfalls so beweglich, wie man sich das vorher vorgestellt hat.

  • Mit 5 erwachsenen Personen in einer Rettungsinsel von ca. 5 qm ist die Rettungsinsel ein Ort, den man am besten, außer zu Übungszwecken, niemals erklimmt.

  • Der Umgang mit der Rettungsinsel muss bekannt sein. Im Notfall darf das Ausbringen und Besteigen der Rettungsinsel keine Uraufführung sein.

  • Wenn davon die Rede ist, ein Schiff in Betrieb zu nehmen, sollte bzw. muss auch an den Fall der Fälle gedacht werden. Es müssen Verantwortliche benannt werden, die im Notfall keine andere Aufgabe haben, als das, was Ihnen für diesen Fall aufgetragen wurde zu erledigen. Die Rede ist davon, dass auch für das Überleben auf der Rettungsinsel gedacht wird. Pakete mit Nahrungsmitteln, Süßwasser und das Funkgerät sind überlebenswichtig.
     

Verfügen Sie übern ein EPIRB oder SART, erleichtern diese zusätzliche Rettungsmittel das schnelle Auffinden.

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Einblick ein eine Rettungsinsel, die für 4 - 5 Personen ausgelegt ist.

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Rettungsmittel müssen regelmäßig geprüft werden. Wann die letzte Prüfung stattgefunden hat und wann die nächste erfolgen muss, ist einmal im/am Rettungsmittel angebracht und an seinem Behältnis.
Selbstredend dürfen Rettungsmittel nur von ausdrücklich qualifizierten Fachbetrieben gewartet werden.

Was mit der Luftpumpe mehrere Minuten dauert ...

wird von der gewarteten Kartusche im Notfall in wenigen Sekunden erledigt

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4 - 5 qm Fläche für 4 -5 Personen. Die einsatzbereite Rettungsinsel

Da die Befüllung per Pumpe geschah, musste auch das Wassern von Hand übernommen werden.

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